Bemerkungen |
Die Kamera ist eine der vielen China-Fake-Kameras, die mit ihrem Aussehen und ihrem Namen versuchten, etwas wesentlich besseres vorzugaukeln, als sie darstellen. Der Schriftzug und der Name lehnen sich stark an Canon an, jedoch weicht die verwendete Schriftart leicht von der "echten" Canon-Form ab.
Aber alles an der Kamera ist unterste billigste Machart, vor dem Kauf konnte früher und auch heute noch nur gewarnt werden:
Das imposante Gewicht kommt von Bleistücken die im Inneren der Kamera und des Blitzgriffes festgeschraubt sind, ohne diese Zusatzgewichte wäre alles nicht einmal halb so schwer. Der "Fokusring" des Objektivs betätigt lediglich die Objektivblende, konsequenterweise dreht sich im "Entfernungsfensterchen" eine Skala mit Symboln für Sonne, Wolken usw.
Die Filmbühne ist gewölbt, da die Linse eine große Bildfeldwölbung aufweist.
Aussehen und Design des "Objektivs" ist stark an ein AF-Normalobjektiv angelehnt, seine Qualität ist allerdings unterirdisch, da nur eine einfache Meniskuslinse aus Kunststoff verbaut ist. "Focus Free", also ohne Möglichkeit, die Schärfenebene einzustellen, ist das Objektiv auch, und seine "Abbildungsleistung" entspricht demjenigen all der unzähligen China-Billigkameras der 1980er bis 2010er Jahre. "Auto Wind & Power Rewind" ist nicht gelogen, denn ein lautstarker Motor transportiert den Film vorwärts und rückwärts durch die Kamera. "Made in Japan" hingegen ist eine falsche Behauptung.
Die Kamera hat nur eine einzige Belichtungszeit, der "Spiegelreflexsucher" ist keiner mit Einblick von hinten, sondern der Fotograf muß mit einem einfachen Durchsichts-Sucher vorlieb nehmen. Der zweite Sucher hat zwar tatsächlich einen Spiegel, aber da er das Bild seitenverkehrt auf eine recht trübe Mattscheibe wirft und von Oben betrachtet werden muß, kann mit ihm weder in Innenräumen noch im Freien sinnvoll das Motiv anvisiert werden.
Der Blitz hat zwar einen von Hand verstellbaren "Zoomreflektor", aber keinerlei Leistungsregelung, er gibt immer seine gesamte Leistung ab. Auf ihm ist eine Tabelle aufgedruckt, auf welche Blende der Fotograf die Kamera bei etlichen Motiventfernungen einstellen soll, aus ihr kann auf eine Leitzahl von ca. 20 geschlossen werden, allerdings ist nicht angegeben, bei welcher Reflektorstellung dieser Wert gilt.
Der Hersteller hat unzählige dieser Kameras produziert, es gab sie mit vielen Namen, die namhaften Marken ähnlich klangen oder wie oben gezeigt dreist Logos bekannter japanischer Markenhersteller imitieren, 2002 wurde sogar ein Modell mit "Wechselobjektiven" billigster Machart vorgestellt, aber vom Kauf all dieser Kameras kann nur abgeraten werden. Mit dem Niedergang der analogen Fototechnik und dem Aufkommen von Digitalkameras prouzierte Ouyama auch etliche Simpel-Digitalkameras, aber irgendwann zwischen 2010 und 2015 stellte die Firma den Betrieb ein, weil dieses Segment des Fotomarktes durch die Smartphones obsolet geworden war. |