Bemerkungen |
Die Kamera ist eine der vielen China-Fake-Kameras, die mit ihrem Aussehen und ihrem Namen versuchten, etwas wesentlich besseres vorzugaukeln, als sie darstellen. Der Schriftzug und der Name lehnen sich stark an die echte Canomatic von 1970 an, das Gehäuse und das Gewicht gaukeln eine Spiegelreflexkamera vor, das Objektiv trägt den Schriftzug "Auto Zoom" und der Blitz sieht den Stabblitzgeräten bekannter Hersteller sehr ähnlich.
Aber alles an der Kamera ist unterste billigste Machart, vor dem Kauf konnte früher und auch heute noch nur gewarnt werden:
Das imposante Gewicht kommt von Bleistücken die im Inneren der Kamera und des Blitzgriffes festgeschraubt sind, ohne diese Zusatzgewichte wäre alles nicht einmal halb so schwer. Der Objektiv"Zoom" kann durch die beiden Tasten neben dem Auslöser oder von Hand verstellt werden, aber es ändert sich nicht die Brennweite, sondern die Objektivblende!
Die Filmbühne ist gewölbt, da die einfache Meniskuslinse eine große Bildfeldwölbung aufweist.
Aussehen und Design des "Objektivs" ist stark an ein AF-Normalobjektiv angelehnt, seine Qualität ist allerdings unterirdisch, da nur eine einfache Meniskuslinse aus Kunststoff verbaut ist. "Focus Free", also ohne Möglichkeit, die Schärfenebene einzustellen, ist das Objektiv auch, und seine "Abbildungsleistung" entspricht demjenigen all der unzähligen China-Billigkameras der 1980er bis 2010er Jahre.
Die Kamera hat nur eine einzige Belichtungszeit, das imposante "Moduswahlrad" schaltet zwischen Aufnehmen und Filmrückspulen um, der "Spiegelreflexsucher" ist keiner mit Einblick von hinten, sondern der Fotograf muß mit einem einfachen Durchsichts-Sucher vorlieb nehmen. Der zweite Sucher hat zwar tatsächlich einen Spiegel, aber da er das Bild seitenverkehrt auf eine recht trübe Mattscheibe wirft und von Oben betrachtet werden muß, kann mit ihm weder in Innenräumen noch im Freien sinnvoll das Motiv anvisiert werden.
Das angedeutete "AF-Hilfslicht" ist eine simple rote LED, bei halb angedrücktem Auslöser blinkt sie hektisch.
Der Blitz hat zwar einen von Hand verstellbaren "Zoomreflektor", aber keinerlei Leistungsregelung, er gibt immer seine gesamte Leistung ab. Auf ihm ist eine Tabelle aufgedruckt, auf welche Blende der Fotograf die Kamera bei etlichen Motiventfernungen einstellen soll, aus ihr kann auf eine Leitzahl von ca. 20 geschlossen werden, allerdings ist nicht angegeben, bei welcher Reflektorstellung dieser Wert gilt.
Der Hersteller hat unzählige dieser Kameras produziert, es gab sie mit vielen Namen, die namhaften Marken ähnlich klangen, 2002 wurde sogar ein Modell mit "Wechselobjektiven" billigster Machart vorgestellt, aber vom Kauf all dieser Kameras kann nur abgeraten werden. Mit dem Niedergang der analogen Fototechnik und dem Aufkommen von Digitalkameras prouzierte Ouyama auch etliche Simpel-Digitalkameras, aber irgendwann zwischen 2010 und 2015 stellte die Firma den Betrieb ein, weil dieses Segment des Fotomarktes durch die Smartphones obsolet geworden war. |