Bemerkungen |
Die Revue Solar 100 wurde von Cosina hergestellt und war baugleich mit der E-1 Solar und der Ricoh XR Solar. Im Internet wird oft fälschlich behauptet, der Hersteller sei Chinon. Das ist insofern verständlich, weil Chinon bis Mitte der 1980er Jahre viele Kameras für Revue produzierte, jedoch den eigenen Kamerabau 1994 längst eingestellt hatte.
Die Revue 100 Solar benötigt keine Batterie, sondern die drei Solarzellen in der Deckkappe laden einen kleinen Kondensator auf. Nach etwa 30 Minuten Laden bei hellem Licht reicht die Energie, um die Belichtungsmessung für ca. 5 Filme zu 36
Aufnahmen zu ermöglichen. Die Ladung hält der Kondensator etwa 20 Tage.
Sollte der Kondensator leer sein, kann mit einem Schalter die Ausgangsspannung der Solarzelle direkt für die Belichtungsmessung genutzt werden, ohne den Energiespeicher zu laden.
Die Lichtwaage ist nicht wie üblich mit drei LEDs
ausgestattet, sondern im Sucher ist ein kleines LCD-Display eingeblendet, die Symbole für Über-, Unter- und korrekte Belichtung sind deshalb in der Dämmerung und im Dunklem kaum erkennbar.
Im Lauf der Jahre sind die Solarzellen und der Kondensator gealtert, so daß es heutzutage schwierig sein kann, eine funktionsfähige Solar 100 zu finden. Weil die Kamera aber einen vollmechanischen Verschluß hat und die Solarzelle nur die Belichtungsmessung speist, ist die Revue mit externem Belichtungsmesser weiterhin benutzbar.
Ein Hinweis an Bastler: Der Kondensator sitzt dort, wo bei normalen Cosina-SLRs die beiden Knopfzellen eingelegt werden. Um ihn zu wechseln, reicht es NICHT aus, die Bodenplatte abzuschrauben und den Kondensator 5,5 Volt, 0,22µF aus seiner Halterung herauszunehmen, weil die beiden angelöteten Kabel dann unweigerlich abreißen, da sie sehr kurz sind. Auch das Herausschrauben des Haltefachs muß vorsichtig erfolgen, weil an ihm eine Spannfeder befestigt ist. Außerdem sind die Kabel sehr dünn und lassen sich nur schwer mit neuen Kabel verlängern, um die Stromversorgung nach außen zu führen. |