Bemerkungen |
Die Nikon F führte das von Nikon bis zum Ende mechanisch unverändert gebaute legendäre "F"-Bajonett ein (erst mit der spiegellosen digitalen Kamera Z6 wurde 2018 das neue "Z"-Bajonett eingeführt, aber parallel wurden weiterhin Kameras und Objektive mit dem F-Bajonett vertrieben).
Die F hatte anfangs keinerlei Belichtungsmessung, sondern nur ein Pentaprisma. 1962 erschien der Photomic-Sucher (mit Außenmessung), 1965 der Photomic T (mit TTL-Arbeitsblendenmessung) und abschließend 1969 der abgebildete Photomic FTn für Offenblendmessung. Dieser erfoerte aber neue Objektive mit "Hasenohren" zur Meßwerkskopplung.
Mit dem Photomic FTn wurde das "Nikon-Ritsch-Ratsch" eingeführt: Zur Kupplung des Meßwerks wird das Objektiv auf Blende 5,6 gedreht, dann an die Kamera angesetzt und im Objektivbajonett durch Drehen verriegelt. Danach wird der Blendenring erst auf die größte Blendenzahl, dann auf die kleinste gedreht, damit ist die Offenblende des Objektivs dem Meßwerk mitgeteilt und wird zur Kontrolle auf einer kleine Skala vorne am Sucher angezeigt (1,2 - 5,6 ist möglich).
Diese Prozedur ist nötig, weil der Blendenmitnehmer immer bei Blende 5,6 positioniert ist. Bei der 1977 erschienenen Ai-Meßwerkskupplung und fast allen anderen Systemen der Mitbewerber wird der Kamera immer nur ein relativer Blendenwert bezogen auf die Objektivoffenblende mitgeteilt.
An der Nikon F mit Sucher Photomic FTn können alle Nikon-Objektive mit "Hasenohr" mit Kamera-Belichtungsmessung benutzt werden, Ai/AiS- bzw. AF-Objektive ohne Blendenmitnehmer können nur mit externem Handbelichtungsmesser eingesetzt werden. AF-Objektive ohne Blendenring (G bzw. DX) können nicht sinnvoll verwendet werden, da immer die kleinste Objektivblende angesteuert wird.
Der Photomic FTn spiegelt die Meßwerksnadel im Sucher ein, so daß zum Belichtungsabgleich das Auge am Sucher bleiben kann.
Die Kamera kommt völlig ohne Batteriestrom aus, der Photomic FTn beötigt 2 Quecksilberbatterien PX 625.
Die Nikon F mußte bis etwa 1965 in Deutschland als "Nikkor" verkauft werden, weil Zeiss Ikon Verwechslungsgefahr mit ihren "Ikon"-Kameras befürchtete. International war das nicht notwendig.
Oben abgebildete Kamera ist eine Nikkor, trägt aber einen mit Nikon gelabelten Photomic FTn. Außerdem stimmen die Farben nicht: auf eine silberne Nikkor gehört ein silberner Sucher.
Es gab für die Nikon umfangreiches Systemzubehör, darunter verschiedene Motore und Langfilmrückwände. Allerdings mußten das Gehäuse und der Motor in einer Werkstatt aufeinander abgestimmt werden, man kann nicht einfache eine Nikon F und einen Motor getrennt kaufen und benutzen.
Die Rückwand ist nicht angelenkt, sondern wird komplett nach unten abgezogen.Auf ihrer Unterseite ist auch die Filmmerkscheibe angebracht.
Der Auslöser dreht sich beim Verschlußaufzug mit, als Transportkontrolle ist ein roter Punkt angebracht.
Um den Verschluß ist ein spezielles Drahtauslösergewinde angebracht, zur Benutzung normaler Auslöser wird eine sogenannte "Leicaglocke" benötigt, weil die Schraub-Leica-Cameras ein identisches Gewinde haben.
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